Verein zur Förderung der Fotografie in Hannover e.V.
Wir leben in einer bildorientierten Welt. Bilder besetzen unsere Köpfe und bestimmen unser Denken. Ohne sie bleibt unsere Erinnerung blass und ohne Konturen. Viele Wissenschaftler wie der Psychologe Rudolf Arnheim sind sogar der Meinung, dass es kein Denken ohne eine Art von Bild gibt.
Fotografien können Empathie erzeugen, sie können uns Anteil nehmen lassen, uns gar involvieren. Die Spendenaktionen karitativer Organisationen sind umso erfolgreicher, je besser und anrührender die Fotos sind, mit denen sie werben. Heute können Bilder zwar keine Kriege beenden helfen, wie noch zu Zeiten des Vietnamkrieges, aber die Fotografie besitzt aufgrund ihrer Wirkung Macht und Einfluss.
Von Bill Gates stammt das Wort: »Wer die Bilder beherrscht, der beherrscht die Köpfe.« Längst folgen dieser Erkenntnis Politiker, Unternehmer und sogar Armeechefs. „Das Wichtigste ist, dass der Feind nicht das Monopol auf die Bilder haben darf“, erklärte einmal Jamie Shea, ehemaliger Nato-Sprecher, die Medienstrategie der Militärs.
Der Berufsstand der PR-Berater investiert einen Großteil seiner Arbeit darin, partikulare Interessen visuell zu verbreiten und kritische oder unvorteilhafte Bilder zu verhindern.
Täglich werden auf der Erde Millionen von Fotos veröffentlicht. Nur wenige von ihnen aber schaffen den Weg in unser visuelles Gedächtnis. Noch weniger werden zu Ikonen. Was aber macht ein Bild zur Ikone? Was ist der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Foto. Warum berühren uns manche Fotografien und andere nicht?
Der Verein zur Förderung der Fotografie in Hannover möchte das Wissen um die Fotografie fördern. Mit dem zweijährig stattfindenden und von uns organisierten Lumix Festival für jungen Fotojournalismus. Und mit den Ausstellungen der Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF). Mit Workshops, Vorträgen, Werkstattgesprächen und Podiumsdikussionen.
Dabei interessiert uns vor allem die erzählende Fotografie. Die kann journalistisch daherkommen oder dokumentarisch. Eine Fotografie, die sich mit der Gesellschaft auseinandersetzt, mit ihren Menschen und ihren Lebensumständen. GAF wird Klassiker der Fotografie ebenso zeigen wie bedeutende zeitgenössische Fotografen oder junge Talente. Gemeinsam sollte allen fotografischen Arbeiten aber die Absicht sein, »den Menschen den Menschen zu erklären und ihm zur Selbsterkenntnis zu verhelfen« (Edward Steichen).